Meine Mutter hat sich wund gelegen. Hat die Pflegestation natürlich auch nicht bemerkt. Erst auf meinen Hinweis hin, dass doch eine Physiotherapie von Vorteil wäre, schrieb Frau Doktor ein Rezept für die häusliche Maßnahme wie Atemübung und Bewegung. Ansonsten hat sie ihr nur die fehlenden 10 Antibiotika-Pillen für die 10 Tage Frist verschrieben. Dann solle sie sich ein Sitzring nehmen. Wird sicher viel Geld kosten und von meiner Mutter verschmäht werden.
Auch ACC und diverse Salben werden von uns nun aus der Apotheke geholt.
Ob wir die Pflegestation nun weiter nehmen ist uns noch nicht klar. Im Moment kommen die ja täglich um 9 Uhr. Nun sogar mit weiteren Verordnungen zur Medikamentengabe (wird von ihr jetzt neu geschrieben, diesmal mit Begründung für die Kasse) und Prüfung der Wundstelle. Wir wiesen Frau Doktor natürlich erneut daraufhin, dass doch in irgendwelchen Fällen von Krankheitserscheinungen, die Pflegestation sofort bescheid geben solle. Ist für uns eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
Betreffs der nun abgeblasenen Kur hat die Ärztin meiner Mutter die Entscheidung bestätigt. "Man müsse auch Kurfähig sein".
Sitzringe sind bei Dekubitalgeschwüren kontraindiziert, da sie den Druck zwar auf einer Fläche entlasten, ihn auf anderer Stelle jedoch erhöhen. Dadurch steigt das Dekubitusrisiko um ein vielfaches. Gleiches gilt für Körnerkissen, Gelkissen, Felle, oder was sonst gerne von (Haus)Ärzten und Pflegekräften ohne Wissen um aktuelle Dekubitusprophylaxe und -therapie verwendet wird.
AntwortenLöschenAls Prophylaxe gilt in erster Linie: Druckentlastung, z.B. durch regelmäßige Lagerung auf die Seiten, sowie das Vermeiden von Scherkräften und der Erhalt eines guten Hautstatus'.
Bei Unklarheiten: Mal einen niedergelassenen Wundexperten / Wundmanager fragen...
Und nur mal am Rande: Das Entstehen eines Dekubitus in einer Pflegeeinrichtung gilt als Pflegefehler...